Eine starke Gemeinschaft für Bruckmühl, einheitliche Schutzkleidung für die Feuerwehren
Mai,2020 Die Feuerwehren im Markt Bruckmühl sind seit Ende März in ihrer neuen einheitlichen Einsatzkleidung unterwegs.
182 Garnituren, bestehend aus einer Jacke der Schutzstufe 2 und einer Hose der Schutzstufe 1, konnten ausgegeben werden. Für alle Atemschutzgeräteträger wurde zusätzlich noch eine Hose der Schutzstufe 2 (notwendig für Brandeinsätze in Gebäuden) beschafft.
In den kommenden zwei Jahren erhalten dann auch alle übrigen der über 300 aktiven Einsatzkräfte ihre neue Schutzkleidung und die Umstellung ist abgeschlossen. In einem zweijährigen Prozess wurden in einer Projektgruppe verschieden Hersteller nach Bruckmühl eingeladen und Produkte verglichen. Anschließend wurde ein Konzept ausgearbeitet in dem jede der sieben Gemeindefeuerwehren mit ihren Besonderheiten berücksichtigt wurde.
Die Vorstellung im Gemeinderat und sogleich auch der Beschluss zur Umsetzung des Projekts erfolgte im Dezember 2018.
Wir mussten innerhalb der Projektgruppe schnell feststellen, dass Einsatzkleidung eine Wissenschaft für sich ist. Die Einsatzkleidung soll nicht nur lange halten, sondern uns auch in allen Belangen möglichst gut schützen. Von der Katze auf dem Baum, über den Verkehrsunfall bis zum Großbrand. Nach der Analyse standen folgende Beschlüsse fest. Es wird eine Jacke geben, die alle Bereiche abdeckt, dazu für jeden eine Hose für die technische Hilfeleistung, außerdem für jeden Atemschutzträger eine zweite Hose, die für die Brandbekämpfung in Räumen geeignet ist.
Weiter ging es mit Außenmaterial, Innenmaterial und dem Herzstück, der Membran. Da das Auftragsvolumen so hoch war, musste die Vergabe über eine europaweite Ausschreibung erfolgen. Da dieser Vorgang unglaublich komplex ist und juristisch „wasserdicht“ sein musste, wurde eine Spezialfirma beauftragt unsere Wünsche und Vorstellungen in das passende Format zu bringen. Hier wurden uns schnell die Augen geöffnet, dass nicht nur Stoffe an sich wichtig sind, sondern auch wie diese vernäht und abgedichtet werden. – Die Bandbreite auf dem Markt für Feuerschutzbekleidung ist riesig – Die Ausschreibung für ein Produkt das ursprünglich „von der Stange“ war, füllte schließlich 150 Seiten, die mehrere Male gegen- und kontrollgelesen werden mussten. Der letzte Punkt, die Farbgebung, stellte schon fast eine Zerreisprobe für das gute Verhältnis unter den Kommandanten der sieben Feuerwehren dar. Aber auch hier wurde ein sehr gelungener Kompromiss gefunden.
Nach der Ausschreibung stand fest, dass unser Partner für die Einsatzkleidung die Firma Fritz Raschel Feuerschutz GmbHRaschel aus Memmingen ist und der klangvolle Name unserer Schutzkleidung „X-FLEX TITAN GR“ lautet. Produziert wird diese in Großbritannien und anschließend importiert.
Im Bereich Reinigungs- und Waschkonzept wurde eine Industriewaschmaschine mit passendem Trockner beschafft und das Vorgehen für Turnusreinigung und Umgang mit kontaminierter Kleidung festgelegt.
Aus der jetzigen Perspektive mitten in der Corona-Krise sind plötzlich auch die Feuerwehren der benachbarten Orte bestrebt, ihre Einsatzkleidung schnellstmöglich in den eigenen Wachen zu reinigen. Was dort jetzt „Holter die Polter“, sprich unter enormem Zeitdruck umgesetzt werden muss, konnte bei uns reifen. Die Einsatzkräfte der Feuerwehren des Marktes Bruckmühl verfügen somit über den höchstmöglichen Schutz im Einsatz.
Wir möchten uns bei Herrn Bürgermeister Richard Richter und dem Marktgemeinderat für die kooperative Umsetzung dieser Konzepte in die Zukunft herzlich bedanken. So werden wir auch weiterhin alle an uns gestellten Herausforderungen bewältigen.
Text: Kommandant T Kamke
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